Morbus Dupuytren: Ursachen, Symptome und Behandlung
Was passiert, wenn die Hand, die uns täglich begleitet, plötzlich ihre Flexibilität verliert? Eine fortschreitende Erkrankung des Bindegewebes in der Handinnenfläche kann dazu führen, dass die Finger nicht mehr vollständig gestreckt werden können.
Diese Erkrankung, die oft mit der Bildung von Knoten und Strängen in der Handinnenfläche beginnt, betrifft häufig den vierten und fünften Finger.
Die genauen Ursachen dieser Erkrankung sind noch nicht vollständig verstanden, aber es ist bekannt, dass sie zu erheblichen Funktionseinschränkungen der Hand führen kann, wenn sie nicht behandelt wird. In diesem Artikel werden wir die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankung näher betrachten.
Was ist Morbus Dupuytren?
Die Erkrankung Morbus Dupuytren stellt eine der häufigsten Handdeformitäten dar, die durch eine fortschreitende Fibrose der Palmaraponeurose charakterisiert ist. Diese Handerkrankung führt zu einer Verdickung und Verkürzung der Palmaraponeurose, was letztendlich zu einer Beugekontraktur der Finger führen kann.
Definition und Überblick
Morbus Dupuytren ist eine fibroproliferative Erkrankung, die primär die Palmaraponeurose betrifft. Die genaue Ursache der Erkrankung ist noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass genetische Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Die Erkrankung manifestiert sich typischerweise durch die Bildung von Knoten und Strängen in der Handfläche, die mit der Zeit zu einer Beugekontraktur der Finger führen können.
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
Hauptmerkmal | Fibrose der Palmaraponeurose |
Typische Symptome | Knoten und Stränge in der Handfläche, Beugekontraktur der Finger |
Genetische Prädisposition | Ja, familiäre Häufung |
Geschichte der Erkrankung
Im Jahr 1832 stellte Baron Guillaume Dupuytren die nach ihm benannte Erkrankung in Paris vor. Allerdings wurde sie bereits 1777 von Henry Cline und Sir Astley Cooper beschrieben. Erste Hinweise auf den Morbus Dupuytren finden sich schon in isländischen Sagen aus dem Jahre 1614. Die Erkrankung wurde gelegentlich als „Wikinger-Krankheit“ bezeichnet, da man annahm, sie sei durch die Wikinger verbreitet worden. Moderne Genomuntersuchungen haben diese Theorie jedoch widerlegt.
Die Geschichte des Morbus Dupuytren ist lang und reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Die Erkrankung ist weltweit verbreitet und nicht auf eine bestimmte ethnische Gruppe beschränkt.
Epidemiologie des Morbus Dupuytren
Die Epidemiologie des Morbus Dupuytren ist ein komplexes Feld, das die Häufigkeit und Verbreitung dieser Erkrankung untersucht. Morbus Dupuytren ist eine Erkrankung, die durch eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren beeinflusst wird.
Häufigkeit und Verbreitung
Die genetische Veranlagung spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des Morbus Dupuytren. Eine dänische Zwillingsstudie hat gezeigt, dass die genetische Belastung etwa 80% der Krankheitsursachen ausmacht.
Die Erkrankung tritt häufiger bei Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen auf, wie Diabetes mellitus, Lebererkrankungen und Epilepsie.
Risikofaktor | Odds Ratio (OR) |
---|---|
Diabetes mellitus | 3,1 |
Lebererkrankungen | 2,9 |
Epilepsie | 2,8 |
Erhöhter Alkoholkonsum | 1,7 |
Langjährige Tätigkeit mit vibrierenden Werkzeugen | 2,9 |
Risikofaktoren und betroffene Personengruppen
Die Analyse der Risikofaktoren zeigt, dass Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen ein deutlich erhöhtes Risiko haben, an Morbus Dupuytren zu erkranken. Darüber hinaus können Lebensstilfaktoren wie übermäßiger Alkoholkonsum das Erkrankungsrisiko erhöhen.
Berufliche Belastungen, insbesondere langjährige Arbeit mit vibrierenden Werkzeugen, können das Risiko ebenfalls erhöhen, insbesondere bei Menschen unter 60 Jahren.
Ursachen und Entstehung
Die genaue Ursache des Morbus Dupuytren bleibt unklar, aber Forschung deutet auf eine Kombination aus genetischen und externen Einflüssen hin. Die Erkrankung ist charakterisiert durch eine Verhärtung des Bindegewebes in der Hand, was zu einer Beugekontraktur der Finger führen kann.
Genetische Faktoren
Genetische Faktoren spielen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung des Morbus Dupuytren. Studien haben gezeigt, dass Personen mit einer Familienanamnese der Erkrankung ein höheres Risiko haben, selbst daran zu erkranken. Die genetische Komponente beeinflusst wahrscheinlich die Struktur und Funktion des Bindegewebes in der Hand.
Umweltfaktoren und Lebensstil
Neben der genetischen Veranlagung tragen verschiedene Umweltfaktoren und Lebensstilaspekte zur Entstehung und Progression des Morbus Dupuytren bei. Chronische mechanische Belastungen der Hände, wie sie bei bestimmten Berufen auftreten, können die Entwicklung der Erkrankung begünstigen.
Umweltfaktor | Beschreibung | Einfluss auf Morbus Dupuytren |
---|---|---|
Mechanische Belastung | Chronische Belastung der Hände | Begünstigt die Entwicklung |
Diabetes mellitus | Stoffwechselerkrankung | Fördert Verhärtung und Knotenbildung |
Rauchen und Alkoholkonsum | Übermäßiger Konsum | Kann den Krankheitsverlauf beschleunigen |
Traumatische Ereignisse wie Handverletzungen können ebenfalls als Auslöser wirken, besonders bei genetisch prädisponierten Personen. Die Kombination aus genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren bestimmt das Risiko und den Verlauf der Erkrankung.
Symptome und Krankheitsverlauf
Die Symptome des Morbus Dupuytren können sehr vielfältig sein und variieren von Person zu Person. Der Krankheitsverlauf ist oft langsam und kann über viele Jahre hinweg stattfinden.
Frühe Anzeichen
In den frühen Stadien der Erkrankung können tastbare Knoten oder Verhärtungen in der Handfläche auftreten. Diese Veränderungen sind oft schmerzlos und können leicht übersehen werden.
Fortgeschrittene Symptome
Im weiteren Verlauf der Erkrankung können sich Stränge bilden, die zu einer Beugekontraktur der Finger führen. Dies kann die Bewegungsfähigkeit der Finger erheblich einschränken.
Typischer Verlauf der Erkrankung
Der natürliche Verlauf des Morbus Dupuytren ist variabel. Eine Progression findet oft langsam über Jahre statt, aber es gibt auch aggressive Verlaufsformen. Ein Stillstand der Erkrankung ist in jedem Stadium möglich.
Stadien | Symptome | Verlauf |
---|---|---|
Frühstadium | Tastbare Knoten oder Verhärtungen | Langsam fortschreitend |
Fortgeschrittenes Stadium | Strangbildung, Beugekontraktur | Variabel, teils aggressiv |
Endstadium | Erhebliche Einschränkung der Fingerbeweglichkeit | Oft Stillstand, selten Rückbildung |
Es ist wichtig zu wissen, dass Morbus Dupuytren nicht endgültig heilbar ist. Auch nach erfolgreicher Behandlung können sich nach Jahren erneut Stränge bilden.
Schweregrade und Klassifikation
Die Klassifikation des Morbus Dupuytren ist entscheidend für die Wahl der geeigneten Behandlung. Sie hilft dabei, den Schweregrad der Erkrankung zu bestimmen und die beste therapeutische Vorgehensweise zu wählen.
Tubiana-Klassifikation
Die Tubiana-Klassifikation ist ein häufig verwendetes System zur Einteilung des Morbus Dupuytren. Es basiert auf dem Ausmaß des Streckdefizits der betroffenen Finger und teilt die Erkrankung in verschiedene Stadien ein.
Dieses System ermöglicht eine detaillierte Beurteilung des Krankheitsfortschritts und ist besonders in der Handchirurgie von Bedeutung.
Alternative Klassifikationssysteme
Neben der Tubiana-Klassifikation existieren weitere Einteilungssysteme für den Morbus Dupuytren. Eine vereinfachte Klassifikation teilt die Erkrankung in drei Schweregrade ein: leichter, mittlerer und schwerer Befall einer Hand.
Die historische Meyerding-Klassifikation beschreibt vier Stadien, die den Fortschritt von der Knotenbildung bis zur Fixierung des Streckapparats an den Gelenkkapseln umfassen. Im Bereich der Handchirurgie wird manchmal eine modifizierte Tubiana-Klassifikation mit fünf statt sechs Stadien verwendet.
Die Wahl des Klassifikationssystems hängt oft vom klinischen Kontext ab. Für wissenschaftliche Studien und spezialisierte Handchirurgen wird die detailliertere Tubiana-Klassifikation bevorzugt.
Wie ein Experte feststellte: „Die Wahl des richtigen Klassifikationssystems ist entscheidend für die effektive Behandlung des Morbus Dupuytren.“ Eine genaue Klassifikation ermöglicht es, die Erkrankung besser zu verstehen und geeignete Behandlungsmaßnahmen zu ergreifen.
Diagnose des Morbus Dupuytren
Die Diagnose des Morbus Dupuytren erfolgt hauptsächlich durch eine klinische Untersuchung. Der Arzt untersucht die Hand und die Finger auf typische Anzeichen der Erkrankung.
Klinische Untersuchung
Bei der klinischen Untersuchung achtet der Arzt auf palpable Knötchen und Stränge in der Handfläche sowie auf eine mögliche Beugekontraktur der Finger. Die Untersuchung umfasst auch die Überprüfung der Beweglichkeit der Finger und der Hand.
Differentialdiagnosen
Bei der Diagnosestellung des Morbus Dupuytren muss der Arzt verschiedene andere Erkrankungen ausschließen, die ähnliche Symptome verursachen können. Dazu gehören die stenosierende Tendovaginitis (Schnellender Finger), Kamptodaktylie, Narbenbildungen nach Verletzungen oder Operationen sowie Tumoren der Hand oder entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis.
Erkrankung | Symptome | Unterscheidungsmerkmale |
---|---|---|
Morbus Dupuytren | Knötchen und Stränge in der Handfläche, Beugekontraktur der Finger | Typische palmaren Knötchen und Stränge |
Schnellender Finger | Bewegungseinschränkungen der Finger | Veränderungen der Sehnenscheide |
Kamptodaktylie | Angeborene Beugekontraktur meist des kleinen Fingers | Begint im Kindes- oder Jugendalter |
Konservative Behandlungsmethoden
Konservative Behandlungsmethoden für Morbus Dupuytren umfassen eine Vielzahl von Ansätzen, die auf eine Linderung der Symptome abzielen. Diese Methoden sind besonders in frühen Stadien der Erkrankung oder wenn die Symptome noch nicht stark ausgeprägt sind, von Bedeutung.
Strahlentherapie
Die Strahlentherapie ist eine konservative Behandlungsmethode, die bei Morbus Dupuytren eingesetzt werden kann. Sie zielt darauf ab, die Progression der Erkrankung zu verlangsamen oder zu stoppen. Die Wirksamkeit der Strahlentherapie ist jedoch umstritten und bedarf weiterer Forschung.
Kollagenase-Injektionen
Kollagenase-Injektionen sind eine weitere konservative Behandlungsmöglichkeit. Dabei wird ein Enzym in die betroffene Sehne injiziert, um die verkürzte Sehne zu lösen. Diese Methode hat in einigen Studien positive Ergebnisse gezeigt, ist aber nicht für jeden Patienten geeignet.
Weitere nicht-operative Ansätze
Es gibt verschiedene weitere konservative Ansätze, die bei Morbus Dupuytren eingesetzt werden können. Dazu gehören physikalische Therapiemaßnahmen wie Ultraschallbehandlungen, die in frühen Stadien zur Symptomlinderung beitragen können. Spezielle Handschienen oder gepolsterte fingerlose Handschuhe können für Patienten mit leichten Beschwerden eine Erleichterung im Alltag bieten und die Haut schützen.
Behandlungsmethode | Beschreibung | Wirksamkeit |
---|---|---|
Strahlentherapie | Verwendung von Strahlung zur Verlangsamung der Krankheitsprogression | Umstritten, bedarf weiterer Forschung |
Kollagenase-Injektionen | Injektion eines Enzyms zur Lösung verkürzter Sehnen | Positive Ergebnisse in einigen Studien |
Ultraschallbehandlungen | Physikalische Therapie zur Symptomlinderung | Begrenzte Wirksamkeit, kann in frühen Stadien helfen |
Handschienen/Handschuhe | Spezielle Orthesen zur Erleichterung und Hautschutz | Kann für Patienten mit leichten Beschwerden hilfreich sein |
Die Anwendung von Vitamin E oder lokalen Kortikosteroid-Injektionen hat in Studien keine überzeugenden Ergebnisse gezeigt und wird daher nicht routinemäßig empfohlen. Neuere Forschungsansätze untersuchen den Einsatz von TNF-Blockern als Injektionstherapie, wobei erste Ergebnisse vielversprechend erscheinen, aber weitere Langzeitstudien über mehrere Jahre notwendig sind.
Operative Behandlungsmethoden
Die Wahl der operativen Behandlungsmethode bei Morbus Dupuytren hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich des Schweregrades der Erkrankung und des Gesundheitszustands des Patienten. Generell gilt, dass weniger invasive Verfahren ein höheres Rezidivrisiko haben, aber schneller vernarben und deutlich geringere Komplikationsraten aufweisen.
Je nach individuellem Beschwerdebild können auch verschiedene OP-Techniken kombiniert werden. Dies ermöglicht eine maßgeschneiderte Behandlung, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt ist.
Perkutane Nadelfasziotomie
Die perkutane Nadelfasziotomie ist ein minimalinvasives Verfahren, das besonders für ältere Patienten oder solche mit Begleiterkrankungen geeignet ist. Es bietet eine schnelle Heilung und geringe Komplikationsraten, allerdings mit einem höheren Rezidivrisiko.
Selektive und limitierte Fasziektomie
Die selektive und limitierte Fasziektomie ist eine Operation, bei der nur die erkrankten Gewebeanteile entfernt werden. Dieses Verfahren ist für jüngere Patienten oder bei aggressivem Krankheitsverlauf geeignet und bietet eine gute Balance zwischen Effektivität und Komplikationsrisiko.
Radikale Fasziektomie und Dermatofasziektomie
Die radikale Fasziektomie und Dermatofasziektomie sind umfassendere operative Eingriffe, die in schweren Fällen oder bei Rezidiven eingesetzt werden. Sie bieten eine niedrigere Rezidivrate, sind aber mit höheren Komplikationsraten verbunden.
Wahl der geeigneten Operationsmethode
Der behandelnde Handchirurg muss das Nutzen-Risiko-Verhältnis sorgfältig abwägen und dabei das höhere Rezidivrisiko bei weniger invasiven Verfahren gegen die höhere Komplikationsrate bei invasiveren Eingriffen abwägen. Die Entscheidung hängt von Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und beruflichen Anforderungen des Patienten ab.
Operationsmethode | Invasivitätsgrad | Rezidivrisiko | Komplikationsrate |
---|---|---|---|
Perkutane Nadelfasziotomie | Gering | Hoch | Niedrig |
Selektive und limitierte Fasziektomie | Mittel | Mittel | Mittel |
Radikale Fasziektomie und Dermatofasziektomie | Hoch | Niedrig | Hoch |
Nachbehandlung und Rehabilitation
Die Rehabilitation nach einer Morbus Dupuytren-Operation umfasst verschiedene Aspekte, darunter Physiotherapie und Orthesen. Eine umfassende Nachbehandlung ist entscheidend, um die Ergebnisse der Operation zu sichern und die Funktion der Hand zu verbessern.
Physiotherapie und Ergotherapie
Nach operativen Eingriffen bei Morbus Dupuytren spielt die Physiotherapie eine zentrale Rolle in der Nachbehandlung. Sie hilft, die Beweglichkeit der Finger wiederherzustellen und die Kraft der Hand zu verbessern. Die Ergotherapie unterstützt die Patienten dabei, ihre Alltagskompetenz wiederzuerlangen.
Die Physiotherapie umfasst Übungen, die darauf abzielen, die Streckfähigkeit der Finger zu verbessern und die Narbenbildung zu minimieren. In einigen Fällen kann auch eine Ergotherapie erforderlich sein, um die Patienten bei der Wiedererlangung ihrer feinmotorischen Fähigkeiten zu unterstützen.
Orthesen und Hilfsmittel
Orthesen, wie Nachtlagerungsschienen, sind ein wichtiger Bestandteil der Nachbehandlung. Sie werden eingesetzt, um die operierten Finger in Streckstellung zu halten und Narbenschrumpfungen zu verhindern. Die Tragedauer dieser Orthesen kann je nach Schweregrad der Erkrankung und Art des Eingriffs variieren.
In der Regel werden die Orthesen drei bis sechs Monate lang nachts getragen. In komplizierten Fällen oder nach radikalen Eingriffen kann die Tragedauer bis zu einem Jahr betragen. Zusätzliche Hilfsmittel wie Narbenauflagen oder Silikonpads können die Narbenbildung positiv beeinflussen und Hautirritationen reduzieren.
Die Nachbehandlung nach einer Morbus Dupuytren-Operation erfordert Geduld und Disziplin. Mit einer konsequenten Physiotherapie und dem Einsatz von Orthesen und Hilfsmitteln können die Ergebnisse der Behandlung optimiert und Komplikationen minimiert werden.
Komplikationen und Rezidive
Die Behandlung von Morbus Dupuytren kann verschiedene Komplikationen und Rezidive mit sich bringen. Morbus Dupuytren ist eine chronische Erkrankung, die eine langfristige Betreuung erfordert.
Häufige Komplikationen
Nach einer Behandlung können verschiedene Komplikationen auftreten. Dazu gehören unter anderem Infektionen, Nervenschäden und Rezidive der Erkrankung.
Eine Studie hat gezeigt, dass die Komplikationsrate bei Kollagenase-Injektionen kumulativ 78% beträgt. Bei perkutaner Nadelfasziotomie können Komplikationen wie Nervenschäden und Infektionen auftreten.
Behandlungsmethode | Komplikationsrate | Rezidivrate |
---|---|---|
Kollagenase-Injektionen | 78% | 65% nach 3 Jahren |
Perkutane Nadelfasziotomie | nicht spezifiziert | 65% nach 32 Monaten |
Limitierte Fasziektomie | nicht spezifiziert | 12-73% nach 5 Jahren |
Dermatofasziektomie | nicht spezifiziert | 8,4% nach 6 Jahren |
Rezidivrisiko und Langzeitprognose
Das Rezidivrisiko variiert je nach Behandlungsmethode. Die Langzeitprognose wird durch Faktoren wie genetische Veranlagung, Alter bei Erstmanifestation und Begleiterkrankungen beeinflusst.
Patienten sollten über das Rezidivrisiko aufgeklärt werden, um realistische Erwartungen an die Behandlung zu haben. Die Dupuytrensche Kontraktur kann langsam fortschreiten, und erneute Behandlungen können erforderlich sein.
Verwandte Erkrankungen
Morbus Dupuytren ist nicht allein eine Erkrankung; sie tritt oft in Verbindung mit anderen fibromatösen Erkrankungen auf. Diese Verbindungen sind wichtig für das Verständnis der Pathogenese und der Behandlung von Morbus Dupuytren.
Morbus Ledderhose
Eine der verwandten Erkrankungen ist die Plantarfibromatose, auch bekannt als Morbus Ledderhose. Diese Erkrankung betrifft die Fußsohle und weist ähnliche fibromatöse Veränderungen auf wie Morbus Dupuytren. Bei einer Studie mit 730 Männern, die an Morbus Dupuytren litten, wurde bei 16% der Patienten auch eine Plantarfibromatose diagnostiziert.
Induratio penis plastica (Morbus Peyronie)
Eine weitere verwandte Fibromatose ist die Induratio penis plastica, auch Morbus Peyronie genannt. Diese Erkrankung ist durch Veränderungen des Bindegewebes im Penis gekennzeichnet, was zu Verkrümmungen, Schmerzen und Erektionsstörungen führen kann. Studien zeigen, dass etwa 7,8% der Männer mit Morbus Dupuytren auch von einer Induratio penis plastica betroffen sind.
Die Verbindung zwischen diesen Erkrankungen deutet auf einen gemeinsamen pathogenetischen Mechanismus hin und unterstreicht die Bedeutung einer umfassenden Diagnose und Behandlung.
Leben mit Morbus Dupuytren
Mit Morbus Dupuytren zu leben, erfordert eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit den fortschreitenden Veränderungen in der Handinnenfläche. Die Erkrankung schreitet langsam voran und kann die Bewegungsfähigkeit der Finger zunehmend einschränken.
In frühen Stadien der Erkrankung, wenn erste Knoten in der Handfläche tastbar werden, ist es wichtig, regelmäßige Kontrollen beim Arzt wahrzunehmen. Dies ermöglicht eine Überwachung des Verlaufs und die Bestimmung des optimalen Zeitpunkts für eine Behandlung.
Alltägliche Aktivitäten können mit zunehmender Kontraktur schwieriger werden. Patienten müssen daher Anpassungsstrategien entwickeln. Darüber hinaus kann die psychische Belastung durch die sichtbare Verhärtung und Verformung der Hände erheblich sein, weshalb professionelle Unterstützung hilfreich sein kann.
Da Morbus Dupuytren nicht heilbar ist und Rezidive häufig vorkommen, sollten Patienten realistische Erwartungen entwickeln und einen langfristigen Behandlungsplan mit ihrem Arzt erstellen. Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen können zudem wertvolle Unterstützung bieten.